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Oberarmen, verstärkt diese breite Optik durch die Wahl eines Schulterpolsters. Eine weiche Verarbeitung der Schulterpartie garantiert den natürlichen Verlauf der Schulter und verbreitert sie nicht künstlich. Bei großen Männern sollte das Sakko nicht zu kurz sein, es sollte das Ge- säß bedecken. Große Muster fallen stärker auf. Bei kleinen Männern sollte das Sakko nicht zu lang sein, damit die Beine optisch nicht zu kurz wirken. Das Revers (der Kragen) ist ein wichti- ges Merkmal des gesamten Sakkos. Mal ist es schmal und mal breit, fallend oder steigend. Als Zwischenform gilt das sogenannte gebrochene Revers. Das steigende Revers sieht etwas ele- ganter aus als das fallende Revers, macht aber optisch eine breitere Brust- und Schulterpartie. Wenn man schon sehr breit gebaut ist und dies optisch nicht weiter verstärken möchte, sollte man auf ein fallendes Revers setzen oder auf ein schmaleres steigendes. Schulterbreite und die Breite des Revers sollten aufeinander ab- gestimmt werden. Ein zu schmales Revers bei breiten Schultern geht unter.
Aber was ist denn nun ein Smo- king?
Zum Smoking trägt man ein weißes oder ecruf- arbenes Herrenoberhemd mit traditionellem Kläppchen- oder Umlegekragen. Die klassische Ergänzung ist eine schwarze Fliege, aber auch eine schlichte schwarze Krawatte ist möglich.
Dadurch, dass das Revers langgezogen ist und die Smoking-Weste nicht zu sehen sein soll, hat die Weste einen tiefen Brustausschnitt. Alterna- tiv trägt man einen Kummerbund. Streng ge- nommen hat die korrekte Smokinghose einen einfachen Galon - ein zum Revers passender Streifen-, der an der Außenseite der Hosenbei- ne angebracht wird, um die äußeren Längsnäh- te zu verdecken. Der Galon verdeckt auch den Eingriff der seitlichen Schubtaschen, die in die Hosennaht versenkt sind, um den Eindruck ei- nes ununterbrochenen Hosenbeins entstehen zu lassen. Die Smokinghose hat keine Taschen und auch keine Gürtelschlaufen. Stattdessen wird sie von innen am Bund angeknöpften schwarzen oder weißen Hosenträgern gehal- ten, um einen optimalen Sitz zu garantieren. Das Einstecktuch des Smokings ist dezent und kann entweder an den Farbton des Hemdes oder elegant-glänzend an Farbe und Stoff des Revers angepasst werden. Das Revers der Smo- kingjacke ist niemals aus dem gleichen Ober- stoff des Sakkos gearbeitet, sondern mit einem zart glänzenden Spiegel aus Seide, Rips oder Satin. Die Form ist endweder ein Schalkragen oder ein Revers mit aufsteigender Form. Das bedeutet: die Naht zwischen Kragen und Re- vers zeigt immer nach oben. Der Smoking kann den ganzen Hochzeitstag über getragen werden. Das klassische Smokingjacket ist schwarz oder mitternachtsblau, wird mit nur einem Knopf verschlossen und hat stets Paspeltaschen.
Und was versteht man unter einem Cutaway?
Er ist ein absoluter Hochzeitsklassiker und von keiner wirklich stilvollen, eleganten Hochzeit wegzudenken, zumindest für den Bräutigam. Für Hochzeiten ist der Cutaway, oder auch kurz Cut genannt, an Eleganz nicht zu überbieten. In Amerika oder Großbritannien ist es übrigens üblich, sich einfach einen Cut zu leihen, statt sich für die sehr seltenen Gelegenheiten gleich einen zu kaufen. Bei uns ist es nicht üblich, aber durchaus möglich, denn auch hier gibt es Firmen, die sich darauf spezialisiert haben. Auf- gepasst: Der Cut ist der Frack des Tages (auch Morningsuit genannt). Deshalb muss man ihn, um die Etikette zu wahren, nach 17 Uhr durch einen festlichen Abendanzug, wie zum Beispiel einen Smoking oder Frack, ersetzen. Zum Cut trägt man ein weißes Kragenhemd. Klassisch wird der Cut auch mit einer breiten Krawat- te, einem Plastron, getragen. Die Manschette des Hemdes sollte etwa zwei Zentimeter unter dem Ärmelabschluss der Jacke hervorschauen. Als besonderes Accessoire kann der Cut auch mit einem grauen Zylinder ergänzt werden. Der CUT wird aus einem grauen bis dunkelgrau- en Sakkostoff gefertigt, der auch ein dezentes Fischgrätenmuster haben kann. Die Hose ist entweder uni-grau oder hat die typischen Strese- mann-Streifen.
Besonderer Look gefällig? - Die Hosenträger
Hosenträger sind heute mehr ein optisches Ac- cessoire, als dass man ihre eigentliche Funkti- on, die Hose zu halten, nutzt. Hosenträger sind eher für schlanke Männer zu empfehlen, da sie kleine Bauchansätze eher einrahmen und somit optisch hervorheben. Zudem strecken sie den Oberkörper optisch und lassen ihn länger wirken. Hosenträger haben einen großen Vor- teil wenn es um den perfekten Hochzeitslook für den Mann geht: Sie kleiden den Bräutigam auch noch, wenn er Weste und Sakko zu späte- rer Stunde bereits abgelegt hat.
Ein Playdoyer für den Mass- anzug - individueller geht es nicht!
Ein Maßanzug ist etwas für Männer, die et- was Besonderes suchen, für Individualisten und Qualitätsbewusste. Taille zu weit, Ärmel zu kurz? Wir haben einfach nicht alle die glei- che Figur, weshalb man bei einem Anzug von der Stange meistens kleine Kompromisse beim Sitz machen muss. Und wer in Bezug auf Far-
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