Holt euer schönstes Kleid und euren besten Anzug raus,
ihr werdet gebraucht!
Sobald ihr euer neues Amt belegt habt, geht es auch schon los! Von nun an seid ihr der Schatten des Brautpaares, die Vertrauten, die „Stets-den-Rücken-Stärker“ und vor allem: der Ruhepol in jeder Situation. Eine wichtige und ehrenvolle Rolle. Ihr leistet seelischen Beistand, helft bei der Organisation der Hochzeitsfeier und behaltet den Überblick. Eure Funktion als Trauzeugen wird schon ein wenig zeitintensiv, aber ganz sicher auch spannend, lustig, aufregend und unvergessen. Also, liebe Auserwählte, lieber Auserwählter! Freut euch über eure neue Berufung und lasst euch den Hochzeitsstress nicht über die Ohren wachsen!
Ihr seid nun ein Teil des Krisenmanagements. Ihr fungiert als Wegweiser, Lösungsfinder und Koordinator. Es gibt für euch viele Möglichkeiten, sowohl kleine als auch große Aufgaben für das Hochzeitspaar zu übernehmen und ihm die Zeit schon vor der Hochzeit stressfreier zu gestalten. Bewahrt einen kühlen Kopf und überfordert euch nicht. Sprecht zunächst mit dem Brautpaar ab, wie viel Unterstützung und welche Hilfe genau von euch erwartet wird. Nehmt euch Helfer an die Seite, an die ihr weitere Aufgaben übertragen könnt. Gemeinsam sorgt ihr für einen reibungslosen und stimmungsvollen Ablauf der Hochzeitsfeier. Eine eurer ersten konkreten Aufgaben ist die Begleitung zur Anprobe des Hochzeitsoutfits. Ihr könnt dabei helfen, dass das Hochzeitskleid und der Hochzeitsanzug aufeinander abgestimmt sind und auch sonst mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Ihr wollt das Brautpaar überraschen? Das Hochzeitsauto bietet euch eine tolle Möglichkeit dazu. Schmückt es mit Blumen und bindet an die Stoßstange Dosen – oder ein „Just-Married“- Nummernschild, das auf die frischverheirateten Insassen des Wagens hinweist. Der Trauzeuge kann übrigens auch gerne als Chauffeur das Auto auf dem Weg zum Standesamt oder zur Kirche steuern. Streiche und die Brautentführung fallen, sofern sie gewünscht ist, auch mit in euer Aufgabengebiet. Hochzeitsstreiche können insgesamt eine gute Alternative sein, wenn Hochzeitsspiele nicht gewünscht sind. Je nachdem, welche Streiche ihr eurem Brautpaar zumuten könnt, gibt es eine ganze Reihe von Ideen. Dazu zählen das Zumauern der Haustüre zur gemeinsamen Wohnung mit Büchern oder Eierkartons, das Verstopfen des Schlafzimmers mit Unmengen an Luftballons oder das Rausdrehen der Glühbirnen in der gesamten Wohnung. Solche Streiche bleiben dem Brautpaar lange in Erinnerung und tragen zu einem tollen Abschluss der Hochzeitsfeier bei.
Ein gebührender Abschied vom Junggesellenleben fällt gewiss auch in euer Aufgabengebiet. Ob zusammen mit dem Brautpaar besprochen oder als Überraschung, der Junggesellinnen-/Junggesellenabschied sollte auf jeden Fall ein tolles Erlebnis werden, das für den Bräutigam, die Braut und alle Freunde unvergesslich bleibt. Schöpft für das Party-Programm aus eurer vollen Kreativität. An dem Tag ist alles erlaubt, was zur Bespaßung der Beteiligten beiträgt: lustige Spiele, witzige Outfits oder Verkaufsartikel für den Bauchladen. Sowohl an diesem Tag als auch bei dem Standesamt oder der Kirche und bei der Hochzeitsfeier seid ihr für die Finanzen zuständig und händigt zum Beispiel die Bezahlung an den Standesbeamten oder das Servicepersonal aus. Während unter den Mädels der Junggesellenabschied gerne bei einem Wellness-Tag gefeiert wird, geht es bei den Männern oftmals auf eine entspannte Kneipentour, denn natürlich wird getrennt voneinander gefeiert. Beim Polterabend können Trauzeuge und Trauzeugin dann wieder gemeinsam die Vorbereitungen treffen. Die Gäste müssen eingeladen, der Ablauf geplant und nach der Feier auch das Chaos am nächsten Tag von euch beseitigt werden.
Neben der Planung dieser beiden Veranstaltungen könnt ihr das Brautpaar auch bei dem Ablauf der eigentlichen Hochzeitsfeier unterstützen. Kümmert euch darum, möglichst viele Fragen vom Brautpaar fernzuhalten. Um eurem Titel als Trauzeugin und Trauzeuge schlussendlich auch wirklich gerecht zu werden, sitzt ihr während der Trauung neben dem Brautpaar, einer von euch hält die Ringe bereit und übergibt sie im entscheidenden Moment dem Bräutigam. Mit eurer Unterschrift in der Heiratsurkunde bezeugt ihr dann die Trauung. Die letzte große Aufgabe müsst ihr neben der ständigen Betreuung der Gäste bei der anschließenden Hochzeitsfeier meistern: eine Hochzeitsrede auf das frisch vermählte Ehepaar. Als langjährige Freunde könnt ihr gemeinsam aus dem Nähkästchen plaudern und mit lustigen Anekdoten eine romantische und durchaus amüsante Hochzeitsrede halten.
Nach all den erledigten Aufgaben ist es danach an der Zeit, das Brautpaar und auch euch selbst als Trauzeugin und Trauzeuge endlich gebührend zu feiern.