Liebe kennt keine Grenzen

Feb 2, 2024 | Redaktionen

Regenbogenhochzeit, Gay Wedding, gleichgeschlechtliche Trauung – das waren die ersten Gedanken auf der Suche nach einer passenden Überschrift. Doch solche Begriffe braucht es doch eigentlich nicht. Worum es hier wie bei jeder Hochzeit geht: Wir feiern
die Liebe zweier Menschen. Es gibt nichts Schöneres, als sein perfektes Gegenstück gefunden zu haben und seine Liebe zu feiern. Geschlecht, Religion, Alter, Hautfarbe und andere Gegebenheiten spielen dabei keinerlei Rolle. Denn zum Glück leben wir inzwischen in einer Zeit, in der jeder auf seine ganz eigene Art und Weise glücklich werden darf, wie er das möchte. Seit 2017 gerne auch ganz offiziell als Mr. & Mr. oder Mrs. & Mrs.

Lange Zeit galten für gleichgeschlechtliche Paare andere Gesetze als für heterosexuelle. Eine Legitimation ihrer Beziehung, wie sie bei heterosexuellen Paaren durch den Ehebund ermöglicht wird, war für sie in Deutschland bisher nicht vorgesehen. Erst mit dem Inkrafttreten des Gesetzes über die eingetragene Lebenspartnerschaft von 2001 war eine eheähnliche Form für gleichgeschlechtliche Paare als Alternative zur klassischen Ehe zwischen Mann und Frau geschaffen worden. Dennoch wurde weiterhin deutlich zwischen Ehe- und Lebenspartnerschaft differenziert, bis letztendlich am 01.10.2017 das Gesetz für die gleichgeschlechtliche Ehe in Kraft getreten ist. Damit erhielten Schwule und Lesben durch die „Ehe für alle“ endlich die gleichen Rechte und Pflichten, wie sie schon lange in einer Ehe zwischen Mann und Frau gelten. Seitdem haben Pärchen die Möglichkeit, ihre bestehende eingetragene Lebenspartnerschaft in eine Ehe umzuwandeln. Dafür ist lediglich eine Änderung
im Standesamt notwendig. Inzwischen ist die Zahl der gleichgeschlechtlichen Eheschließungen in Deutschland auf 65.500 gestiegen. Darunter annähernd gleich viele Männer- und Frauenpaare. Somit handelt es sich längst nicht mehr um ein Novum, sondern um völlige Normalität, dass wir in Deutschland unser Leben und unsere Liebe so
leben und zelebrieren dürfen, wie wir möchten. Wer sagt zum Beispiel, dass nur Bräute Brautjungfern haben können? 

Männliche Freunde dürfen als sogenannte Bridesmen schon längst in keiner Brauttruppe mehr fehlen. Und wenn wir schon dabei sind, natürlich sollt ihr ebenso frei entscheiden, ob ihr einen Brautführer oder eine Brautführerin auserwählt. Trefft selbst die Entscheidung, wer von euch vorne am Altar wartet, ob es überhaupt einen Altar gibt oder ihr einfach gemeinsam nach vorne schreitet. Die gleiche freie Wahl gilt für das Outfit. Gut, bei den Männern ist die Auswahl nicht so groß und die Sache mit einem Anzug oder etwas Legerem schnell entschieden. Die Frauen können sich neben einem klassischen Hochzeitskleid aber genauso für einen Anzug oder zum Beispiel
einen Jumpsuit entscheiden. Möchten beide Bräute ein Kleid tragen, das die jeweils andere vor der Hochzeit noch nicht sehen soll, ist eine Abstimmung über Dritte dringend notwendig, damit ihr bei eurem Styling bezüglich Formalität, Stil und Farbe gut zusammen matcht und euer Hochzeitsoutfit beide mit Stolz präsentieren und tragen könnt. Vertraut dazu zum Beispiel euren Trauzeugen ein Foto von eurem Outfit an, welches dann der Beratung im Brautmodengeschäft zur Abstimmung des zweiten Kleides vorgezeigt wird. Wenn es das Budget und die Zeit erlauben, lohnt sich natürlich eine Maßschneiderei, um alle individuellen Träume wahr zu machen. Wir wünschen allen Paaren, dass sie ihre Vielfalt offen leben, damit dieses Lebensgefühl in unserer Gesellschaft noch alltäglicher wird. Nutzt eure Hochzeit als Chance für Neues und macht euch keine Gedanken darüber, eure Trauung so traditionell wie möglich zu gestalten.

Love has no gender.

Text: Laura Janine Fastring // Fotos: Mirasbilder

Author: MÜ12 Verlag