Unser ganz privates Wedding Festival

Okt 2, 2022 | Redaktionen

Nach all den Jahren, in denen das Thema Wedding durch meine Arbeit als Redakteurin und Trendscout für den My local Wedding Guide immer schon sehr präsent für mich war, stand im Mai 2022 meine eigene kleine Hochzeit an. Eines kann ich direkt vorwegnehmen: Auch als selbsternannter Profi auf diesem Gebiet, blieben mir Nervosität & Pannen nicht erspart. Von der Planung bis zum großen Tag lasse ich euch gerne an meinen Hochzeitserfahrungen teilhaben.

Für die Planung unserer Hochzeit legte ich mir zunächst ein schönes, großes Notizbuch zu. Da ich ein Fan von Listen bin, half mir das sehr, den Überblick über alle To Do´s wie Hochzeitskleid, Sektempfang, Deko, Einladungen, Gastgeschenke, Musik, Tanzunterricht, Essen & Getränke, Ringe und Fotograf zu behalten. So waren die weißen Seiten schnell gefüllt mit einer ersten Planung, der Kostenaufstellung und Gästeliste, einem Dekokonzept bis hin zu Entwürfen der Einladungskarten. Nachdem wir das Datum für die standesamtliche Trauung etwa ein Jahr zuvor reserviert hatten, machten wir es mit den Save-the-date-Karten dann ganz offiziell. Ihr Inhalt sollte nicht nur Vorfreude auf unsere Feier wecken, sondern stellte zugleich einen wunderschönen Weihnachtsgruß an unsere Liebsten dar. Mit etwa 25 Gästen entsprachen unsere Vorstellungen einem kleinen Rahmen, mit einer sehr freien Gestaltung der Feier. 
Die Suche nach der passenden Location dafür stellte sich allerdings schwieriger dar, als gedacht. Nach langem hin und her entschieden wir uns also für unseren eigenen Garten, der dann sogar Platz für eine etwas erweiterte Hochzeitsgesellschaft bot. Darunter durfte unser kleiner, geliebter Vierbeiner nicht fehlen.

Voll von Inspirationen und Ideen durch meine Arbeit stand das Dekokonzept schnell fest. Das Farbschema bestand ganz klassisch aus Weiß, Grün und Gold. Neben XXL-Love-Buchstaben und Lichterketten durften für die Gartenhochzeit unter freiem Himmel Zelte nicht fehlen, in denen wir lange Tafeln aufstellten. Die Tische hatten wir selbst gebaut, Stehtische und Stühle dazu gemietet. Wie auch Gläser, Geschirr und Besteck. Ein Sternenzelt diente als Überdachung unserer Tanzfläche. Weiße Holzmöbel gestalteten eine kleine Loungeecke mit Whiskey und Zigarren. Unsere Bar bestand aus Holz-Paletten. Eine Donutwall, Platzkarten aus Perlmuttscheiben mit goldener Schrift und Gastgeschenke aus einer Blumensamenmischung haben wir DIY gebastelt. Aus Musselinstoff schnitten wir eigenhändig Tischläufer und Stoffservietten zu. Unsere Liebe zum Detail zeigte sich zudem mit Taschentüchern für die Freudentränen, alten Fotos von uns am Geschenketisch sowie einem Notfallkörbchen und Komplimenten zum Mitnehmen im Bad. Von der Gestaltung der Einladungskarten, über die Menükarten bis hin zum Willkommens- schild war es mir sehr wichtig, dass die gesamte Hochzeitspapeterie aus einem Guss gestaltet war. Details wie Gästebuch und Brautstrauß waren ebenso auf das Gesamtkonzept abgestimmt.

Bei der Blumendeko kamen weiße Rosen, Schleierkraut und Eukalyptus zum Einsatz, die wir in verschiedenen Vasen arrangierten. Mit Kerzenhaltern setzten wir goldene Akzente in der Tischdeko. Bei der Wahl des Hochzeitkleides habe ich mir wie vermutlich die meisten Bräute den größten Druck gemacht. Nachdem ich mit meiner Trauzeugin und Brautjungfer bereits zwei unerfolgreiche Anprobetermine hatte, wurde ich schon leicht nervös. Über Instagram wurde ich auf einen Bridal-Store in Düsseldorf aufmerksam, der einen Walk In veranstaltete. Allerdings mitten in der Woche und so begleitete mich spontan mein Zukünftiger dorthin. Er saß sogar mit in der Umkleidekabine, hielt seine Augen aber die ganze Zeit über geschlossen und konnte so keinen Blick auf mich im Brautkleid erhaschen. 

Fotos: Fotografiendeslebens Sarah Behlau

Und dann war es plötzlich um mich geschehen. Ganz ohne viel TamTam: Ich hatte mein Traumkleid gefunden. Ein echter Glückstreffer! Mein Mann wurde genauso unaufgeregt bei seinem Outfit mitmeiner Begleitung fündig. Auf unsere Hochzeitsfotografin kamen wir erneut über Instagram. Ihr Bildstil gefiel mir auf Anhieb und wir hatten uns gleich sehr gut verstanden.Für die Ringe fanden wir Inspirationen in verschiedenen Broschüren und Online. Bei einem Juwelier ließen wir uns dann mit einem Trauring Konfigurator unsere Wunschringe zusammenstellen. Aber so sehr man im Vorhinein alles ins Detail plant, geht doch immer noch irgendetwas schief. Und so mussten wir nur wenige Tage vor unserer Hochzeit erfahren, dass unsere Eheringe leider nicht rechtzeitig fertig- gestellt werden konnten. In solchen Momenten ist es besonders wichtig, Ruhe zu bewahren. Eine Lösung musste her, und zwar schnell. Und so ließen wir unsere Verlobungsringe neu aufpolieren und funktionierten sie als Eheringe um.
An den Tagen vor unserer Hochzeit war das Wetter nicht unbedingt auf unserer Seite und ein Sturm verhinderte den frühzeitig geplanten Aufbau. Also versammelten sich all unsere hilfsbereiten Freunde am Vorabend und halfen fleißig dabei, die Zelte aufzubauen, Lichterketten aufzuhängen und sämtliche Möbel an ihren gewünschten Platz zu rücken. Als dann noch alle Getränke an der Theke kaltgestellt waren, durfte eine kleine Stärkung als Dankeschön nicht fehlen. Viel Schlaf bis zum nächsten Tag ließ weder die Zeit, noch die Aufregung zu. Mit einem kurzen Frühstück starteten wir gemeinsam mit unseren Trauzeugen und der Familie in den Hochzeitstag.Die ersten Dienstleister trafen ein und brachten beispielsweise die Hochzeitstorte vorbei.

Unsere Freunde ließen auch nicht lange auf sich warten, um Licht & Technik für die Musik zu installieren, die restliche Dekoration zu verteilen und die Tische einzudecken. Während ich eine kurze Verschnaufpause beim Friseur einlegte, kümmerte sich mein Mann traditionell um die Abholung der Blumen. Neben meinem Brautstrauß hatte ich übrigens zusätzlich einen Wurfstrauß. So bleibt mir mein getrockneter Strauß bis heute als Erinnerung. Zurück im eigenen Garten rückte ich letzte Dekodetails zurecht und gab unserer Servicekraft noch ein paar kleine Einweisungen, dann musste ich schon in mein Hochzeitskleid schlüpfen. Mein Mann war mit seinem Trauzeugen zu dem Zeitpunkt bereits am ausgemachten Treffpunkt für unseren First Look angekommen und traf sich dort mit unserer Fotografin. Fertig gestylt machten meine Trauzeugin und ich uns ebenfalls auf den Weg dorthin. Wir hielten unsere erste Begegnung im Hochzeitsoutfit ganz bewusst abseits der Gäste und ganz intim fest und schritten dann gemeinsam zum Standesamt ins Historischen Rathaus in Bocholt.

Nach der Trauung untermalte ein Saxophonist die Ankunft und den Sektempfang in unserem Garten. Die Candybar war reich gedeckt mit Half-Naked-Cakes als Hochzeitstorte, Donauwelle, Donuts, Macarons und Bretzeln. Beim Catering entschieden wir uns saisonal für ein Spargel-Buffet, abgerundet mit einem Nachtisch aus frischen Erdbeeren. Als Mitternachtssnack gab es den Klassiker: die Currywurst. Der gesamte Tag hätte mit Glückwünschen und Geschenken, Hochzeitspielen und Überraschungen unserer Freunde nicht schöner sein können. Er flog allerdings wie im Film nur so an uns vorbei. Umso mehr genossen wir den kurzen Ausflug zum nahegelegenen See, wo uns unsere Fotografin noch einmal ganz allein als Brautpaar zum Sonnenuntergang fotografierte. Unsere Gäste waren derweil mit einem Foto-Game beschäftigt. Danach läutete der Brautstraußwurf und unser Hochzeitstanz die Party ein und es wurde bis in die frühen Morgenstunden weitergefeiert. Die einen tanzten die ganze Nacht durch, andere machten es sich mit Decken rund um die Feuerkörbe gemütlich, bis die letzten Flammen erloschen und die ersten Vögel in den frühen Morgenstunden zu singen begannen. Besonders diese private und persönliche Atmosphäre hat uns bei unserer Hochzeit sehr gefallen. An dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön an jeden Einzelnen unserer Gäste und an alle helfenden Hände und Hochzeitsdienstleister, ohne die all das nicht möglich gewesen wäre. Ihr habt unsere Hochzeit unvergesslich gemacht!

Mein persönlicher Tipp an alle zukünftigen Brautpaare: Die langersehnte Hochzeit ist euer Tag! Genießt jeden einzelnen Moment davon in vollen Zügen. Lacht, scherzt und freut euch mit euren Herzensmenschen. Auch wenn mal etwas Unewartetes passiert oder es nicht so klappt, wie gewünscht. Was heute wirklich zählt, ist eure Liebe zueinander.

Author: MÜ12 Verlag